Zugleich ein Aufruf an kleine und mittlere Anwaltskanzleien
IT-gestützte Rechtsdienstleistungen sind längst kein Neuland mehr. Bekannt sind Angebote, die sich über das Internet unmittelbar an den Endkunden wenden, und bei der unmittelbaren Bewältigung eines juristischen Problems helfen (z. B. Entschädigung bei Flug- oder Bahnverspätungen, Prüfung eines ALG II- oder Bußgeldbescheids usw.).
Unterstützende Angebote
Weniger bekannt sind Legal Tech-Angebote, die Kanzleien bei ihrer Arbeit unterstützen. Gemeint sind etwa Tools, mit deren Hilfe eine Vielzahl von bestehenden Verträgen analysiert und so aufbereitet wird, dass der Anwalt etwa im Rahmen einer Due Diligence-Prüfung weniger Arbeit hat, da ihm Informationen über Kündigungsfristen und Vertragsstrafen strukturiert zur Verfügung gestellt werden.
Legal Tech für Mandanten
Fast unbekannt sind dagegen die Legal Tech-Angebote, um die es hier geht: Legal Tech-Angebote, die von Kanzleien in Zusammenarbeit mit internen oder externen IT-Dienstleistern erstellt werden, um sie ihren Mandanten zur Verfügung zu stellen.
Beispiel 1: Die Kanzlei CMS Hasche Sigle stellt mit dem „FPE“ genannten onlinebasierten Produkt ihren Mandanten ein Tool zur Verfügung, mit dem sich diese selbstständig über die Risiken beim Einsatz von Fremdpersonal (Stichwort „Scheinselbständigkeit“) informieren können. Das gleiche Ziel hat der „Contractor Check“ der Kanzlei Norton Rose Fulbright.
Beispiel 2: Mit „Aosphere“ hat Allen & Overy ein Angebot für Mandanten zum Kapitalmarktrecht geschaffen. Nutzer sind typischerweise Anwälte in Rechtsabteilungen, die selbst etwas von der Materie verstehen, aber hier Zugriff auf internationale Spezialkenntnisse haben.
Beispiel 3: Auch Clifford Chance hat mit dem „MiFID-Toolkit“ eine Legal Tech-Lösung für seine Mandanten entwickelt. Hier geht es um regulatorische Fragen zu Finanzmarktinstrumenten.
Gemeinsamkeiten der Angebote
Die genannten Beispiele haben insbesondere Folgendes gemeinsam:
1. Das Ziel der Angebote ist nicht unbedingt die finale Lösung eines Rechtsproblems. Löst der Mandant sein Problem, ist es gut. Löst er es nicht und wendet er sich mit weitergehenden Fragen an die Kanzlei, kann diese bereits auf Informationen zum Sachverhalt zurückgreifen, die sich im Rahmen der Anwendung ergeben haben – und könnte ein weiteres Honorar für diese Leistung beanspruchen.
2. Anwälte sind bei der Nutzung der Tools nicht involviert. Ihre Arbeit ist mit der Bereitstellung und Pflege der Tools erledigt. Der Nutzung sind dabei fast keine Grenzen gesetzt. Die Angebote sind skalierbar.
3. Die Anbieter dieser Lösungen sind Großkanzleien, ihre Mandanten dürften Großunternehmen sein. Die Tools haben rechtliche Fragestellungen zum Inhalt, die sich Großunternehmen stellen.
Besonders der letzte Punkt scheint uns bemerkenswert. Deutschland wird oft als das Land des Mittelstands beschrieben. Den überwiegenden Teil der Wirtschaftsleistung erbringen kleine und mittlere Unternehmen. Auch auf der Anwaltsseite dominieren kleine und mittlere Kanzleien. Dennoch nutzen diese Kanzleien Legal Tech meist nicht. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Die einen misstrauen der Technik als solcher. Die anderen haben Furcht vor hohen Kosten und die nächsten halten Legal Tech für eine Modeerscheinung.
Aufruf an kleinere und mittlere Kanzleien
Die janolaw AG ruft diese Kanzleien hiermit auf, tätig zu werden:
• Überlassen Sie Legal Tech nicht den Großkanzleien!
• Warten Sie nicht, bis Großkanzleien Ihnen Ihre Mandanten durch Softwarelösungen wegschnappen!
• Entwickeln Sie selbst eigene Legal Tech-Lösungen, die Ihre Mandanten an Sie binden und mit denen Sie neue Mandanten gewinnen.
Wir sind davon überzeugt, dass Legal Tech nicht verschwinden wird. Wir sind davon überzeugt, dass nur die Anbieter am Rechtsberatungsmarkt bestehen werden, die die Chancen nutzen, die Legal Tech bietet.
Legal Tech von janolaw hilft Ihnen, Ihre Mandanten an sich zu binden und neue Mandanten zu gewinnen. Wir entwickeln mit Ihnen maßgeschneiderte Produkte.
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